Wer sind wir, du und ich wirklich?
Ich wäre so gern ganz anders, warum gibt es mich nur so?
Diese Erkenntnis stimmt mich unfrei und nicht sehr froh
Du bist schon oft gestolpert, fällst hin, bist in dir gefangen
Und dafür sehr viele Kurven und viele Umwege gegangen
Es gibt keine Häutung, bin die, die ich war, mich gibt’s nicht neu
Ich kann nicht unterscheiden zwischen Weizen und ihrer Spreu
Auch du lebst angepasst, fühlst oft Schmerz, der in dir wohnt
Und wirst doch nicht mit erhofftem Glück und Freude belohnt
Ich bin anders, ganz anders, echt und immer nur so
Dieses Bekenntnis stimmt mich frei und sehr froh
Auch du bist für diesen Gedanken schon weit gegangen
Bist gescheitert, hast immer und wieder neu angefangen
Ich häute mich oft, erfinde mich immer wieder neu
Und trenne immer wieder Weizen von ihrer Spreu
Du wirst mit Energie und innerem Reichtum belohnt
Bleibst trotzdem nicht von Schmerz und Trauer verschont
Sind wir die, die wir waren, die wir sein sollen, oder die, die wir wirklich sind?
Wer bist du und ich wirklich? Wonach steht uns eigentlich unser eigener Sinn?
Das Buch „Hundert Wolken“ von Astrid Ruppert hat mich zu diesem Gedicht inspiriert.
Sie war Teilnehmerin des „Literaturfrühlings Marburg-Biedenkopf 2023“.
Das Gedicht wurde an die Vereinsmitglieder der Kunstfreunde Wetter und andere Interessierte weitergeleitet.