Der Kuli
Schon wieder suche ich meinen Kuli
Suche ihn ganzjährig, nicht nur im Juli
Will er nicht, dass ich dichte oder schreibe?
Will, dass ich, mit putzen, mir die Zeit vertreibe?
Wo soll ich ihn denn nun wieder suchen?
Wäre er ein Hund, könnte ich ihn rufen
Es hilft auch kein Schimpfen oder Fluchen
Sollte ich’s mit ’nem andern Kuli versuchen?
Eigentlich hat er ja einen festen Platz, ja eigentlich
Verleg ihn trotzdem immer wieder, versehentlich
Hab ihn endlich wieder gefunden, meinen geliebten Kuli
Will ihn nicht mehr ganzjährig suchen, höchstens im Juli
Denn jetzt hängt er an meinem Hals, an einer schönen Kette
Kommt nun nicht mehr los von mir, ist treu wie eine Klette
Jetzt kann ich endlich wieder schreiben, Stunde um Stunde
Und mein Kuli verlässt mich nicht mehr, nicht eine Sekunde
Das Gedicht wurde im Gemeindeblatt Wetteraner Bote veröffentlicht